Fällung von invasiven Götterbäumen?
Der Umweltausschuss der Stadt Karlsruhe informierte am 25.01.2023 über die Notwendigkeit der Fällung von einigen Götterbäumen an der Haltestelle August-Bebelstraße in der Karlsruher Nordweststadt.
Es sollen dort noch bis Ende Februar fünf Götterbäume gefällt werden, weitere vier Götterbäume folgen im nächsten Winter. Ersatzlos entfernt werden diese jedoch nicht. Neue, sich nicht invasiv ausbreitende Bäume sollen anstelle der Götterbäume gepflanzt werden. Es werden nur die weiblichen, samentragenden Bäume gefällt, um einen weiteren Eintrag der Samen in das Naturschutzgebiet „Alter Flugplatz Karlsruhe“ vorzubeugen.
Die Fällung ist eine naturschutzfachliche Notwendigkeit, da sich die aus Asien stammenden Bäume in den vergangenen Jahren unkontrolliert auf vielen umliegenden Flächen ausgebreitet haben. Einst als Straßen- und Zierbaum in Parks und Gärten gepflanzt, gefährdet diese Baumart heute die Karlsruher Sandgebiete. Die Art, die in ihrer Heimat natürlichen Konkurrenzverhältnissen ausgesetzt ist, hat in unserer Region an vielen Stellen einen deutlichen Konkurrenzvorteil. Insbesondere auf dem Alten Flugplatz, dessen seltenen, oft gefährdeten und an die Standortverhältnisse anpassten Pflanzenarten, sogenannte Spezialisten, wenig konkurrenzstark sind und von dem Götterbaumaufwuchs überwuchert werden.
Ohne das Eingreifen der zuständigen Behörden können Sandbiotope wie auf dem Alten Flugplatz Karlsruhe stellenweise binnen weniger Jahre zuwachsen, denn die Götterbäume breiten sich schnell und flächendeckend sowohl über Samen als auch über unterirdische Ausläufer (Wurzelbrut) aus. Diese müssen nun unter aufwendigen und intensiven Pflegemaßnahmen (5-6malige Mahd pro Jahr oder Ausbaggern der Wurzeln) wieder zurückgedrängt werden.
Foto: Von Wendy Cutler from Vancouver, Canada – 20120718_StanleyParkShakespeareGarden_AilanthusAltissima_Cutler_P1270724, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42845953